Weekend - Welcome im Haus der Begenung - Frankfurter Neue Presse

Aus: Frankfurter Neue Presse

Partnerschaftsverein aus Glossop

Ein Bembel für die Briten

28.07.2018 Von MARLENE DIEHL 30 Jahre schon stehen Bad Vilbel und die englische Partnerstadt Glossop im Austausch miteinander. Nun sind die englischen Gäste zu Besuch, um dieses Ereignis zu feiern. Auch der Brexit spielt eine Nebenrolle. Thomas Stöhr (von links), John Walton, Peter Greenhalgh und Jochen Wilbert stoßen auf die englisch-deutsche Freundschaft an.

 

Bad Vilbel. 

Die Delegation der englischen Partnerstadt Bad Vilbels Glossop ist angekommen. Nach ihrer Anreise wurden die 26 Briten im Haus der Begegnung von Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) willkommen geheißen. Unter ihnen sind auch der Deputy Major des High Peak Distrikts und seine Partnerin. Für sechs der Gäste ist es das erste Mal in der Wetterau.

Viele nutzten den Moment und kamen miteinander ins Gespräch, bevor Stöhr seine offizielle Rede hielt. „Eine Freundschaft, die bereits seit über 30 Jahren anhält, ist ein besonderer Grund zu feiern“, befand er. Mitgebracht hatte er deshalb auch die Partnerschaftsurkunde, die 1987 unterzeichnet wurde. Die Wünsche und Hoffnungen an die Partnerschaft, die man damals hatte, seien in Erfüllung gegangen, denn: Im Laufe der Jahre seien viele Freundschaften entstanden.

Skulptur verschenkt

Zum Zeichen dieser überreichte Stöhr dem Deputy Mayor John Walton eine Skulptur, welche die 30 Jahre Partnerschaft symbolisieren. „Mögen noch mehr Jahrzehnte gelebte Freundschaft hinzukommen“, wünschte er sich. Der Vorstandsvorsitzende des deutschen Partnerschaftsvereins, Jochen Wilbert, überreichte als Geschenk einen Bembel an den englischen Partnerschaftsverein.

Kath Holtom war von 1987 bis 1989 Mayor des High Peak und freute sich, dass dieses Jahr mehr Glossoper mitgekommen sind. „Ich war dabei, als die Partnerschaftsurkunde unterzeichnet wurde“, erzählte sie. Die ehemalige Lehrerin hatte viele für die Städtefreundschaft motivieren können. „Es hat sich eine sehr

gute Freundschaft entwickelt“, findet Holtom, „der Brexit sollte daran nichts ändern.“ Sie sei sehr unglücklich über den bevorstehenden Austritt Großbritanniens aus der EU.

Jacqueline Chrystie-Low ist zum zweiten Mal in Bad Vilbel und betrachtet den Austausch der zwei Städte als wichtig für eine gute Beziehung beider Kulturen zueinander. „Der Brexit macht die deutsch-englische Freundschaft nur noch wichtiger“, sagte sie. Sie und ihr Mann David Chrystie-Lowe sind enttäuscht über den Ausgang der Abstimmung.

Enttäuschung über Brexit

Noch enttäuschter seien sie allerdings über die Verhandlungen mit Brüssel, die für Großbritannien vermutlich negativ ausfallen würden. „Viele junge Leute sind nicht abstimmen gegangen, weil sie sich darauf verlassen haben, dass die Mehrheit gegen den Brexit ist“, erklärte David Chrystie-Lowe. Trotzdem bestünde immer noch unter der Bevölkerung das Interesse an guten Beziehungen zueinander. Ihre beiden Töchter würden gern im Ausland studieren, was nun aber schwieriger werden könnte. „Wenn Programme wie Erasmus uns nicht mehr angeboten werden sollten, wären wir sehr enttäuscht.“

Seit 2001 ist auch Wolfgang Karbach Teil der Partnerschaft und war schon mehrfach in der englischen Partnerschaft zu Gast. Er sagte, er bedaure den Ausgang der Wahl, spüre aber keinen Einfluss auf die Freundschaft. „Die Leute, mit denen ich in Kontakt gekommen bin, sind gegen den Brexit.“ Dieses Thema spiele also beim Austausch keine wirkliche Rolle zwischen den beiden Kulturen.

Feierlichkeiten gehen weiter

Um diese 30-jährige Freundschaft noch einmal offiziell zu feiern, wird es heute Abend noch einen Gottesdienst in der Auferstehungskirche mit Pfarrerin Ulrike May geben.

Aus: Frankfurter Neue Presse

Fundort: http://ndp.fnp.de/lokales/wetterau/Ein-Bembel-fuer-die-Briten;art677,3058754

 

 

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Veröffentlichung

Do, 26. Juli 2018

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